Laokoon-Gruppe | Michelangelo zu Tränen gerüht

Laokoon-Gruppe

Die Laokoon Gruppe soll Michelangelo Buonarotti angeblich zu Tränen gerührt haben.

Die Laokoon Gruppe stammt aus dem 1 Jh. v. C.. Die Marmorkopie aus römischer Zeit wurde am 14. Januar 1506 nahe den Ruinen des Goldenen Hauses Neros auf dem Esquilin in Rom wiedergefunden.

Welcher Künstler würde heute, nach aufinden eines vor 1600 Jahren entstandenen Werkes zu Tränen gerührt sein? Wäre es noch offiziell legitim sich von Schönheit, Erzählkunst und handwerklicher Virituosität erschüttern zu lassen und sich zu verneigen?

Vielleicht würde es solche Künstler geben, ich hoffe es!

Jedesmal, wenn ich mir das Kunstwerk ansehe, so erscheint es mir überwältigend und ich betrachte es mit Demut und etwas ungläubig, dass ein solches Werk von Menschenhand erschaffen ist.

Nach betrachten solcher Meisterwerke ist es mir oft nur sehr schwer möglich die künstlerischen „Errungenschaften“ unserer Tage anzusehen und auszuhalten.

Am schwersten empfinde ich jedoch mittlerweile den Verlust der Schönheit in unseren Künsten und den eintrainieren plumpen Götzendienst am „Hässlichen“ der sich so unangenehm breit gemacht hat.

Angesichts der Schönheit der Laokoon Gruppe zeigt sich wie gut die Tragik der Szene und der Inhalt durch Schönheit getragen und gestärkt wird.

Laokoon Gruppe Michelangelo
Laokoon Gruppe

1 Kommentar zu „Laokoon-Gruppe | Michelangelo zu Tränen gerüht“

  1. „Die Bildhauerkunst wird mit Recht so hoch gehalten, weil sie die Darstellung auf ihren höchsten Gipfel bringen kann und muß, weil sie den Menschen von allem, was ihm nicht wesentlich ist, entblößt. So ist auch bei dieser Gruppe Laokoon ein bloßer Name; von seiner Priesterschaft, von seinem Trojanisch-Nationellen, von allem poetischen und mythologischen Beiwesen haben ihn die Künstler entkleidet; er ist nichts von allem, wozu ihn die Fabel macht, es ist ein Vater mit zwei Söhnen, in Gefahr, zwei gefährlichen Tieren unterzuliegen. So sind auch hier keine göttergesandten, sondern bloß natürliche Schlangen, mächtig genug, einige Menschen zu überwältigen, aber keineswegs, weder in ihrer Gestalt noch Handlung, außerordentliche, rächende, strafende Wesen. Ihrer Natur gemäß schleichen sie heran, umschlingen, schnüren zusammen, und die eine beißt erst gereizt. Sollte ich diese Gruppe, wenn mir keine weitere Deutung derselben bekannt wäre, erklären, so würde ich sie eine tragische Idylle nennen. Ein Vater schlief neben seinen beiden Söhnen, sie wurden von Schlangen umwunden und streben nun, erwachend, sich aus dem lebendigen Netze loszureißen…“ (Goethe)

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